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Behandlung von Zwangsstörungen

Diagnostik und Therapie von Zwangsstörungen

Was sind Zwangsstörungen?

Zwangsstörungen oder auch Zwangserkrankungen sind psychische Störungen, die durch wiederkehrende, unerwünschte Gedanken (Zwangsgedanken) und Verhaltensweisen (Zwangshandlungen) gekennzeichnet sind. Sie gehören zur auch zur Gruppe der Angststörungen. Grundsätzlich kennen viele Menschen solche Art von Handlungen (z.B. 3x auf Holz klopfen). Wenn diese Gedanken jedoch häufiger auftauchen, werden sie zum Problem. Diese Gedanken und Handlungen sind dann für die Betroffenen sehr belastend, da sie als übertrieben oder irrational erkannt werden, sich aber schwer kontrollieren lassen. Zu den Hauptmerkmalen von Zwangsstörungen gehören Zwangsgedanken. Dies sind unerwünschte, aufdringliche Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die Angst oder Unbehagen auslösen. – Häufige Themen können zum Beispiel Angst vor Schmutz, Krankheit, Unheil oder unkontrollierbarem Verhalten sein. Neben Zwangsgedanken gibt es auch Zwangshandlungen. Dies sind wiederholte Verhaltensweisen oder mentale Handlungen, die ausgeführt werden, um die Zwangsgedanken zu neutralisieren oder Angst zu reduzieren. – Beispiele hierfür können exzessives Händewaschen, wiederholtes Kontrollieren von Schlössern oder Geräten, Zählen, Beten sein. Auch wenn die die genaue Ursache nicht vollständig geklärt ist, wird angenommen, dass genetische, biologische und psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Ein Ungleichgewicht bestimmter Neurotransmitter, wie z. B. Serotonin, können ebenfalls beteiligt sein. Hierzu finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen mehr Informationen. In der Behandlung von Zwangerkrankungen in der Praxis in Lüneburg, nehmen wir uns Zeit die psychologischen Faktoren gut zu verstehen, sodass wir bestmöglich an diesen ansetzen können.

Beispielzimmer Zwangserkrankungen in Lüneburg

Wie werden Zwangsstörungen behandelt?

Kognitive Therapie

Ziel der Behandlung ist es den Patienten zu helfen, die irrationalen und übertriebenen Gedanken (Zwangsgedanken) zu identifizieren, die Angst oder Zwangshandlungen auslösen. – Es wird daran gearbeitet, diese Gedanken realistisch zu bewerten und durch hilfreichere, rationalere Überzeugungen zu ersetzen. – Beispiel: Jemand, der Angst hat, durch Schmutz krank zu werden, lernt zu verstehen, dass die Wahrscheinlichkeit einer schweren Krankheit nach Kontakt mit alltäglichem Schmutz sehr gering ist.

Exposition

Der Patient wird schrittweise mit den auslösenden Situationen oder Gedanken konfrontiert, die seine Zwangsgedanken auslösen (z. B. Schmutz, Unordnung oder Zweifel). Hierbei wird versucht eine Reaktion zu verhindern. Dies heißt, der Patient wird ermutigt, die gewohnten Zwangshandlungen (z. B. Händewaschen, Kontrollieren) zu unterlassen, um zu lernen, dass die Angst ohne die Zwangshandlungen von selbst nachlässt. Der Patient gewöhnt sich mit der Zeit an die angstauslösenden Gedanken oder Situationen, und die Intensität der Angst nimmt ab, ohne dass die Zwangshandlungen ausgeführt werden müssen.

Therapieverlauf

Die Therapie erfolgt in der Regel schrittweise. Zu Beginn wird mit leichten Auslösesituationen gearbeitet und dann allmählich die Intensität gesteigert. Der Patient lernt, sich den Ängsten zu stellen, ohne Zwangshandlungen auszuführen. Mit der Zeit nimmt die Stärke der Zwangsgedanken und der Drang, Zwangshandlungen auszuführen, ab. Weitere Techniken können zudem achtsamkeitsbasiert sein: Die Patienten lernen, ihre Gedanken zu beobachten, ohne auf sie zu reagieren oder sie zu bewerten. Dies hilft, den Zwangsgedanken weniger Bedeutung beizumessen.