Inhalt – Lesedauer: 10 Minuten
- Was ist AD(H)S?
- Wie wird AD(H)S bei Erwachsenen diagnostiziert?
- Wie läuft die Diagnostik in meiner Praxis in Lüneburg ab?
- Wie lässt sich AD(H)S behandeln?
- ADHS Behandlung Lüneburg – meine Unterstützungsangebote
Was ist AD(H)S?
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wird häufig mit Kindern und Jugendlichen in Verbindung gebracht, kann jedoch auch bei Erwachsenen weiterbestehen. Obwohl die Symptome im Erwachsenenalter oft subtiler erscheinen, beeinträchtigen sie dennoch viele Lebensbereiche erheblich. Bei Erwachsenen mit ADHS treten oft Schwierigkeiten bei der Konzentration, Impulsivität und Unruhe auf. Sie haben oft Probleme mit Organisation, Zeitmanagement und dem Erledigen von Aufgaben. Ablenkbarkeit und die Unfähigkeit, längere Zeit bei einer Tätigkeit zu bleiben, gehören zu den typischen Herausforderungen. Betroffene können auch unter Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation leiden, was sich negativ auf Beziehungen und das Berufsleben auswirkt. Impulsives Verhalten, etwa im Straßenverkehr, sowie finanzielle Schwierigkeiten sind ebenfalls häufige Folgen. All diese Herausforderungen können das Selbstwertgefühl der Betroffenen stark beeinträchtigen. Zudem können Begleiterkrankungen auftauchen, hierzu gehören Suchterkrankungen, Depressionen und Angststörungen sowie Zwangssymptomatiken.
Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) unterscheidet sich von anderen Formen durch das Fehlen von motorischer Unruhe. Dennoch treten auch hier deutliche Probleme mit der Aufmerksamkeit auf. Beide Störungen beginnen in der Kindheit und werden oft erst im Erwachsenenalter erkannt. Betroffene entwickeln manchmal schädliche Bewältigungsstrategien, um mit ihrer inneren Unruhe und den Konzentrationsschwierigkeiten umzugehen. Ein häufiges Beispiel ist der Konsum von Substanzen zur Selbstberuhigung.
ADHS zeigt sich durch verschiedene Symptome, die in drei Hauptkategorien unterteilt werden:
Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten bei der Konzentration und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit, leichte Ablenkbarkeit, Probleme, unwichtige Reize zu ignorieren oder sich auf ein Thema zu fokussieren (außer es besteht großes Interesse, was als Hyperfokus bezeichnet wird).
Hyperaktivität: Übermäßiger Bewegungsdrang, sowohl in groben als auch in feinen Bewegungen, ebenso wie innere Unruhe und das Unvermögen, gedanklich zur Ruhe zu kommen.
Impulsivität: Mangel an emotionaler und kognitiver Impulskontrolle, impulsives Handeln, geringe Frustrationstoleranz, Unterbrechen anderer im Gespräch und Ungeduld. Je nach Ausprägung der Symptome kann ADHS in verschiedene Subtypen (definirert im DSM-IV) unterteilt werden:
• ADHS, kombinierte Typ mit allen drei Hauptsymptomen
• ADHS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
• ADHS, vorwiegend unaufmerksamer Typ
• ADHS, nicht näher bezeichnet
weitere Informationen erhalten Sie beim Universitätsklinikum Köln.
Wie wird ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert?
Eine ADHS-Diagnose im Erwachsenenalter kann für viele Betroffene eine Erleichterung sein, da sie eine Erklärung für lange bestehende Schwierigkeiten liefert. Bei anhaltenden Problemen, die das Leben deutlich beeinträchtigen, ist es sinnvoll, professionelle Unterstützung zu suchen. Für eine exakte Diagnose ist es wichtig, Fachleute mit Erfahrung in der ADHS-Diagnostik bei Erwachsenen aufzusuchen. Eine sorgfältige Diagnostik beugt unnötigen oder falschen Behandlungen vor. Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel durch psychologische oder ärztliche Psychotherapeuten sowie Psychiater. Ein umfassender diagnostischer Prozess sollte mehrere Schritte umfassen:
1. Klinisches Interview: Ein ausführliches Gespräch über die Krankheitsgeschichte, sowohl in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter, ist der erste Schritt.
2. Anamnese: Hierbei werden die Entwicklung, schulische Leistungen, frühere Behandlungen und der Einfluss der Symptome auf verschiedene Lebensbereiche erfasst. Auch Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sollten berücksichtigt werden. Andere mögliche Ursachen für die Symptome müssen ausgeschlossen werden, da sie auch bei anderen psychischen Störungen auftreten können.
3. Validierte Fragebögen: Standardisierte Fragebögen helfen, ein umfassendes Bild der Symptomatik und der Beeinträchtigungen zu erstellen. Diagnostik-Termine für ADHS im Erwachsenenalter In meiner Praxis biete ich spezialisierte Diagnostik und Beratung für Erwachsene mit ADHS an. Gemeinsam erarbeiten wir ein tiefgehendes Verständnis Ihrer Symptome. Kompetente Diagnosestellung: Durch ein ausführliches Interview, eine detaillierte Anamnese und validierte Fragebögen können wir Ihre Situation präzise einschätzen. Nach einem Erstgespräch und der Durchführung von Online-Fragebögen findet ein Abschlussgespräch statt, bei dem die Ergebnisse detailliert erklärt werden. Online oder vor Ort: Termine können sowohl in der Praxis als auch online wahrgenommen werden. Befundbrief: Am Ende erhalten Sie einen umfassenden Befundbericht, der als Nachweis für eine weitere Therapie oder medikamentöse Behandlung dient.
Ablauf ADHS Diagnostik Lüneburg
Zur Diagnosestellung werden umfangreiche Tests und klinische Interviews durchgeführt, um die diagnostischen Kriterien zu prüfen. Ich möchte mit Ihnen den Symptomverlauf nachvollziehen. Hierbei schauen wir uns sowohl Beschwerden in Kindheit- und Jugend als auch im Erwachsenenalter an. Gleichzeitig wird ausgeschlossen, dass die Symptome durch andere Störungen bedingt sind (Differentialdiagnostik). Die Testung umfasst eine Reihe von Tests, die Sie teilweise online von zu Hause aus bearbeiten können. Zusätzlich finden therapeutische Gespräche statt, in denen die biografische Anamnese erhoben und weitere Interviews zur Differentialdiagnostik geführt werden. Nach Abschluss erhalten Sie eine schriftliche Auswertung von mir, als Psychologen und Psychologischen Psychotherapeuten mit der Sie sich an eine Fachärztin oder einen Facharzt wenden können, um gegebenenfalls Medikamente zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit, die Sitzungen online abzuhalten, wenn ein persönliches Erscheinen in meiner Praxis nicht möglich ist. Informationen zu den Kosten finden Sie auf der Website.
Wie lässt sich ADHS behandeln?
Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen zielt darauf ab, die Selbststeuerung- und Fokussierung und die Alltagsbewältigung zu verbessern. Sie setzt sich häufig aus einer Kombination von Beratung, Psychotherapie und medikamentöser Unterstützung zusammen. Therapeutische Ansätze basieren meist auf KVT (kognitiver Verhaltenstherapie), wobei gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Ziele und Strategien entwickelt werden, um belastende Denkmuster und problematisches Verhalten zu ändern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Problemlösungsfähigkeiten, der Selbstorganisation, der sozialen Kompetenz und der Emotionsregulation.
Da es sich um ein neurologisches Störungsbild handelt, kann die Einnahme von Medikamenten (Wirkstoffe Methylphenidat, Lisdexamfetamin, Atomoxetin) eine Vielzahl an Symptomen erleichtern. Eine gewünschte medikamentöse Einstellung erfolgt bei bestätigter Diagnose bei einem Facharzt bzw. einer Fachärztin für Psychotherapie und Neurologie und nicht hier in meiner psychotherapeutischen Praxis.
ADHS Behandlung durch Psychologen Lüneburg
In meiner verhaltenstherapeutischen Behandlung nehmen wir uns die Zeit Ihre individuelle Problematik gut zu verstehen. Dazu gehört ein gutes Verstädnnis für Ihre Beschwerden zu entwickeln und nachzuvollziehen wodurch sie beeinflusst werden. Dann können wir einen auf Sie zugeschnittenen Therapieplan entwickeln. Dieser setzt sich aus unterschiedlichen Bausteien zusammen, wie Verbesserung der Gefühlsregulation und des Organisationsmanagements, Aufmerksamkeitslenkung, Achtsamkeitsinterventionen und Konzentrationsübungen. Kontaktieren Sie mich gern, um weitere Informationen zu erhalten.
Quellen:
Barkley, R. A. (2015). Attention-deficit hyperactivity disorder: A handbook for diagnosis and treatment (4th ed.). Guilford Press.
Faraone, S. V., Biederman, J., & Mick, E. (2006). The age-dependent decline of attention deficit hyperactivity disorder: A meta-analysis of follow-up studies. Psychological Medicine, 36(2), 159-165. https://doi.org/10.1017/S003329170500471X
Wilens, T. E., & Spencer, T. J. (2010). Understanding attention-deficit/hyperactivity disorder from childhood to adulthood. Postgraduate Medicine, 122(5), 97-109. https://doi.org/10.3810/pgm.2010.09.2206